Zahlen, Daten, Fakten
Mut Macher | Unternehmer berichten
Die Corona-Krise als Chance begreifen und handeln
Die deutsche Wirtschaft hat durch die Corona-Krise einen starken Einbruch erlebt. Nach dem Konjunkturbericht der IHK Kassel-Marburg für den Herbst 2020 ist die Lage in der Region aufgrund des unsicheren Infektionsgeschehens nach wie vor schwierig. Obwohl uns nun die gefürchtete zweite Welle der Pandemie erreicht hat, möchten wir Mut machen. Daher stellen wir Unternehmerpersönlichkeiten vor, die sich nach dem ersten Lockdown angepasst und Corona als Chance genutzt haben. Es geht um unternehmerische Konzepte, die auch in der Krise tragen, sowie um unternehmerische Anpassungen durch die Ausnutzung der Digitalisierung und die Entwicklung neuer Geschäftsfelder. …
Die Videobotschafter, die zu Wort kommen, sind unsere
MutMacher. Denn in diesem Zusammenhang spielt Mut eine
bedeutende Rolle. „Pandemien haben nicht nur negative
Effekte, sondern decken auch bestehende Strukturschwächen
auf“, sagte Jörg Vögele, Wirtschaftshistoriker an der
Universität Düsseldorf. „Kurzfristig leidet die
Wirtschaft, langfristig profitiert sie. Vorausgesetzt es
gibt genug Mut.“
Hier berichten nun vier Unternehmer von ihren Erfahrungen.
Weitere Videobotschafter sind unter
ihk-kassel.de/mutmacher
zu finden.
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Finanzielle und rechtliche Fragestellungen
IHK beantwortet dringliche Fragen über Beratungshotline und im Internet
Die Corona-Pandemie stellt die deutsche Wirtschaft auf
eine harte Probe. Ihre IHK Kassel-Marburg sieht sich seit
Beginn der Krise als verlässlicher Partner für ihre
Mitglieder. Welche Soforthilfen gibt es? Welche
Informationen benötigen Unternehmer, um durch diese Zeit
zu kommen? Ziel war und ist es, so allumfänglich als
irgend möglich zu beraten und zu informieren.
Die meisten Fragen, die in der ersten Phase des Lockdowns
ab Mitte März an die IHK gerichtet wurden, waren mit der
Auslegung der ersten
Verordnung zur Bekämpfung des Corona-Virus
verknüpft. Fragen zur
Liquiditätssicherung nahmen direkt danach
den breitesten Raum ein. Durch das
Corona-Soforthilfe-Programm des Landes
Hessen vom 30. März entstand auf Seiten der regionalen
Wirtschaft ein enormes Bedürfnis nach Informationen zur
Begründung des Liquiditätsengpasses auf der einen Seite
und zu technischen Fragen auf der anderen Seite, da die
Antragstellung ausschließlich digital möglich ist.
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Die IHK Kassel-Marburg richtete unmittelbar zum Start des
Programms eine Beratungshotline ein, die von rund 30
Kollegen aus allen IHK-Bereichen besetzt war, und in der
bis heute über 2000 telefonische Beratungen erfolgt sind.
An den Tagesrandzeiten erreichten uns auch Anrufe aus
anderen IHK-Bezirken in Hessen. Stark involviert ist Ihre
IHK auch bei weiteren Programmen der finanziellen
Sicherung der Unternehmen. Hervorzuheben ist hier das
Programm Hessen-Mikroliquidität der WI-Bank und Programme
der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Neben der
Beratung zu den einzelnen Programmen kommt der IHK im
Falle des Programms Hessen-Mikroliquidität auch die
Funktion einer kurzen Begutachtung zu. Konkret fanden 1400
Beratungen und bereits 641 Begutachtungen statt.
Juristische Fragestellungen zu Kurzarbeitergeld und
Co.
Neben Programmen zur Sicherung der Liquidität stehen den
von der Krise betroffenen Unternehmen weitere
Möglichkeiten zur Unternehmenssicherung zur Verfügung.
Fragen zum Arbeitsrecht, insbesondere im Hinblick auf das
Kurzarbeitergeld, standen daher im
Mittelpunkt der juristischen Beratungen. Aber auch neue
Geschäftsstrategien waren Anlass für die Kontaktaufnahme.
Viele Unternehmen haben bisher versucht, ihr
Geschäftsmodell zu digitalisieren. Daher
wurden vorwiegend Fragen zu rechtskonformen Onlineshops,
Informationspflichten im Internet und digitalen
Bezahlmethoden gestellt. Innerhalb des klassischen
Wirtschaftsrechts fanden die Themen
Mietminderung, außergerichtliche
Streitbeilegung
und die
Nichteinhaltung von Lieferfristen viel
Beachtung. Insgesamt wurden seit Mitte März 1100
Beratungen beziehungsweise Auskünfte zu juristischen
Fragestellungen geleistet.
Ein Großteil der Informationen und Maßnahmen wurde
natürlich auch über das Internet ausgespielt.
Rund 330 Artikel, Veränderungen und Dateien zu
Corona-spezifischen Themen
sind bisher auf der Homepage Ihrer IHK zu finden. Der
wöchentliche Newsletter und adhoc generierte
Sondernewsletter hielten und halten rund 4700 Abonnenten
permanent auf dem Laufenden. Neben einem
Titelthema im IHK-Magazin Wirtschaft Nordhessen (WN)
wurden die Angebote und Dienstleistungen in der Presse
sowie über die sozialen Medien kommuniziert.
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Informationen über digitale Kanäle
IHK ersetzt Präsenzveranstaltungen
durch Online-Formate
Die Corona-Krise hat sehr schnell ein Umdenken im
Veranstaltungsmanagement erforderlich gemacht. Nachdem
alle Präsenzveranstaltungen abgesagt werden mussten,
begannen die Teams der IHK sofort damit, nach alternativen
Formaten zu suchen, um den Mitgliedsunternehmen ihre
Informationen und Dienstleistungen trotzdem anbieten zu
können. So nutzte man Online-Seminare und
Videokonferenzen. Zudem wurden Sprechtage umgehend in
telefonische Einzelberatungen umgewandelt.
Innovation | Wirtschaft DIGITAL
Am 15. Juni ging es im Online-Seminar Effectuation – Entscheidungen unter ungewissen Rahmenbedingungen fällen darum, wie erfolgreiche Unternehmen und Führungskräfte unter nicht kalkulierbaren Umständen führen, managen und entscheiden können. …
Das Online-Seminar
Innovationen in Krisenzeiten – Wie schnelle Durchbrüche
realisieren?
wurde erst durch die Corona-Krise entwickelt und befasste
sich am 18. Juni damit, wie Unternehmen schnellstmöglich
einen wirksamen Innovationsprozess gestalten können, der
in wenigen Tagen die Basis für zukünftigen
unternehmerischen Erfolg schafft.
Mittels einer Kommunikationsplattform gelang es auch,
Online-Formate mit dem Mittelstand
4.0-Kompetenzzentrum Darmstadt (MIT 4.0) zu initiieren.
Hierbei wurden die Themen
Informations- und Kommunikationstechnik (IKT),
Digitalisierung und IT-Sicherheit
angeboten. So ging es am 22. September um
Industrial Hacking – IT-Sicherheit in der
Produktion, am 8. Oktober stand
Cloud Computing für KMU im Mittelpunkt.
Künstliche Intelligenz war der thematische Schwerpunkt
einer weiteren Veranstaltungsreihe. Am 2. Juli und am 10.
November war die
Daten- und KI-basierte Zustandsüberwachung
Thema, am 6. Oktober fokussierte man
Grundlagen – KI in der Produktion, am 13.
Oktober stand die
Einführung in Künstliche Intelligenz für das
Energiemanagement
im Mittelpunkt. Mit
KI im Produktentstehungsprozess befasste
sich das Online-Seminar am 27. Oktober,
Digitale Assistenzsysteme und KI standen
am 3. November und
Produktionsanlagen mithilfe von KI überwachen
am 12. November auf dem Programm. Am 9. Dezember wurde
schließlich in der Veranstaltung Kollege KI – Wie kann die
Zusammenarbeit funktionieren? das Miteinander von Mensch
und intelligenter Technik beleuchtet.
Im Online-Seminar
Projektmanagement: Alles agil, oder was?
am 27. November ging es um Veränderungen in der
Management-Welt im Hinblick auf Fokus, Ziele, Kennzahlen
und Führung.
Über IT-Sicherheitsthemen informierte auch das
Digitalforum Nordhessen 2020, das am 10. November in virtueller Form stattfand. Das
Digitalforum ist eine feste Größe in den IT-Kreisen und
wird jährlich vom IT-Netzwerk e.V. ausgerichtet. Nach der
Begrüßung durch Hessens Digitalministerin Prof. Dr.
Kristina Sinemus und IHK-Hauptgeschäftsführerin Sybille
von Obernitz standen die IT-Themen Smart City in
Darmstadt, Neuordnung der IT-Berufe, Inkompetente Digital
Natives, IT-Sicherheit, Künstliche Intelligenz –
Potentiale und Risiken für die IT-Sicherheit und
IT-Innovation zwischen Faszination, Fortschritt und Furcht
auf dem Programm.
Via Zoom-Konferenz fand das
Innovationsfrühstück Nordhessen | Uni trifft
Wirtschaft
statt, zu dem die IHK und der Science Park Kassel
für den 30. Oktober eingeladen hatten. Die siebte Auflage
drehte sich um innovative Wärmeversorgungssysteme in
Zeiten des Klimawandels. Über die Hälfte des
Energiebedarfs in Deutschland wird für Wärme verwendet.
Allein der Wärmebedarf für industrielle Prozesse ist so
hoch wie der gesamte elektrische Energiebedarf. Anders als
beim Strom beträgt der Anteil regenerativer Energien im
Wärmesektor bisher aber weniger als 15 Prozent des
Endenergieverbrauchs. Aktuelle Herausforderungen aus
Sicht der Wissenschaft beleuchtete Prof. Dr. Ulrike
Jordan, Leiterin des Fachgebiets Solar- und Anlagentechnik
der Universität Kassel. Am Beispiel von industriellen
Prozessen, Wärmenetzen und Luftkonditionierungsanwendungen
stellte sie innovative Ansätze vor, wie sich regenerative
Energien in Wärmeversorgungssysteme integrieren lassen.
Der Chief Digital Officer (CDO) der Viessmann Group in
Allendorf/Eder, Prof. Dr. Markus Pfuhl, vertrat die Seite
der nordhessischen Wirtschaft. Er moderierte zudem das
Innovationsfrühstück.
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Aus- und Weiterbildung
Das Online-Seminar Newcomer – Einstieg in die Ausbildung vor dem Hintergrund der Corona-Krise am 26. Mai richtete sich an Unternehmen, die sich für eine betriebliche Ausbildung interessieren, und gab einen Überblick darüber, was sie erwartet und welche Aufgaben sie haben. Da Corona die betriebliche Ausbildung vor neue Herausforderungen stellt, waren auch die Folgen der Pandemie sowie Lösungsmöglichkeiten Thema des Seminars. Am 28. Mai lud die IHK Eltern und Schüler zur digitalen Veranstaltung Der Weg in die betriebliche Ausbildung – Was Eltern wissen sollten ein. Es ging unter anderem um die Fragen: Wie und wo findet man Ausbildungsplätze in der Region? Wer kann unterstützen? Was kommt in einer betrieblichen Ausbildung auf Jugendliche zu? Wie sehen die beruflichen Perspektiven aus? …
Am 4. Juni wurde das Online-Seminar Der Weg in die betriebliche Ausbildung – Was Eltern wissen sollten wegen großer Nachfrage erneut durchgeführt. Am 19. und am 23. Juni schloss sich unter dem Titel Durchstarten mit Ausbildung ein Elterninformationsabend zur Berufswahl an. Das Online-Seminar Auf geht’s – mit Azubis und Ausbildern live dabei – Berufsorientierung aus erster Hand am Beispiel Einzelhandel/Logistik am 24. Juni ermöglichte einen regen Austausch aller Beteiligten, einen Tag später fand diese Veranstaltung am Beispiel Metall/Elektro statt. Hilfestellung für einen erfolgreichen Start ins Azubi-Leben bot am 26. Juni das Online-Seminar Wie bewerbe ich mich richtig! – Tipps und Tricks von Experten.
Am 25. August und am 1. September lud die IHK gemeinsam mit dem Arbeitgeberverband HESSENMETALL Nordhessen zum Online-Treffpunkt: Ausbildung 2020 in Nordhessen und Marburg ein. Dort kamen Ausbilder und ihre Auszubildenden zu Wort und stellten die jeweiligen Ausbildungsberufe vor. Die Web-Talks richteten sich an Lehrkräfte, an Schüler und an Eltern von Kindern in der Berufsorientierung. Beantwortet wurden Fragen wie: Was muss man als künftiger Azubi können und wollen? Worauf achten die Firmen bei der Bewerbung? Welche Erfahrungen machen eigentlich die Azubis im und mit dem Unternehmen? Wie haben sie den richtigen Ausbildungsplatz gefunden?
Der Online-Treffpunkt: Novellierte IT-Berufe am 20. Oktober informierte über Änderungen und Anpassungen der Berufsbilder im IT-Bereich. Das Online-Seminar MINT-Forum Nordhessen: Klimaschutz und Nachhaltigkeit – MINT-Bildung im Aufwind? am 22. Oktober fokussierte sich auf die Jugend und ihr Interesse für Mathe, Bio, Chemie, Physik und Informatik. Unternehmen, Schulen, Bildungseinrichtungen sowie MINT-aktive Institutionen und Akteure waren eingeladen, sich digital zu informieren, auszutauschen und für gemeinsame MINT-Aktivitäten und -Projekte zu vernetzen.
Am 11. November standen beim Online-Treffpunkt: Einstieg als Ausbildungsbetrieb erneut die Fragen im Vordergrund, wie Ausbildung organisiert werden muss und welche Bedingungen zu erfüllen sind, um als Ausbildungsbetrieb zugelassen zu werden.
Beim Online-Treffpunkt: Netzwerk Unternehmen integrieren Flüchtlinge - Workshop Prüfungsvorbereitung für Ausbilder*innen am 1. Dezember erhielten Ausbilder unter besonderer Berücksichtigung junger Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund Tipps, wie sie Auszubildende zum Lernen motivieren, Lerntechniken vermitteln und auf die Abschlussprüfung vorbereiten. Im zweiten Teil des digitalen Workshops wurden beispielhafte Prüfungsaufgaben für verschiedene Ausbildungsfächer besprochen, vor allem zur WISO-Prüfung.
Um die Vorbereitung junger Menschen auf das Berufsleben ging es im Online-Treffpunkt: Lehrer-Informationen für Sekundarstufe 1 am 16. Dezember. Die teilnehmenden Lehrkräfte erfuhren, wie sie Schüler auf die Berufswelt zielorientiert und praxistauglich vorbereiten können.
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Recht
In Online-Seminaren unter den Titeln Unternehmenskrise durch Corona - Geschäftsführerhaftung und Informationen zur Insolvenz und Insolvenzrecht – Was ab September 2020 beachtet werden muss, die am 2. April, 2. Juli und 23. September stattfanden, informierten die Rechtsanwälte Robert Buchalik und Dr. Jasper Stahlschmidt (Buchalik Brömmekamp Rechtsanwaltsgesellschaft mbH) insbesondere über Haftungsrisiken, die Möglichkeiten zur Schließung von Liquiditätslücken, Insolvenzantrag und -anfechtung sowie das im März erlassene COVID-19-Insolvenzaussetzungsgesetz. …
Mit den arbeitsrechtlichen und datenschutzrechtlichen Anforderungen des mobilen Arbeitens beschäftigte sich die Rechtsanwälte Thomas Dick und Dr. Lukas Ströbel (avocado rechtsanwälte) bei der digitalen Veranstaltung Covid-19 - Rechtliche Anforderungen an Home Office und Mobile Office am 25. Juni.
Um die betriebsbedingte Kündigung ging es in einer digitalen Kooperationsveranstaltung der IHK Kassel-Marburg, des Arbeitgeberverbandes HESSENMETALL Nordhessen und des Unternehmerverbandes Nordhessen am 1. Juli. Referent und Rechtsanwalt Dr. Arnold Müller (Leiter der Rechtsabteilung des Hauses der Arbeitgeberverbände, Kassel) informierte über eine Vielzahl rechtlicher Voraussetzungen, die Arbeitgeber kennen sollten für den Fall, dass es zum Personalabbau durch betriebsbedingte Kündigungen kommt.
In regelmäßigen Abständen gab es auch im Jahr 2020 den Website-Check für Unternehmer. Mit der digitalen Variante bot die IHK ihren Mitgliedsunternehmen die Möglichkeit, ihre Internetpräsenz zu überprüfen. Ziel war es einerseits, Abmahnungen zu vermeiden, andererseits, die individuelle Bindung zwischen Unternehmen und Kunden zu stärken. Die Unternehmen präsentierten ihre Websites. Im anschließenden Gespräch mit IHK-Experten wurden Stärken und Schwächen aus rechtlicher Sicht und aus Marketingsicht aufgezeigt sowie ein möglicher Anpassungsbedarf erörtert. Insbesondere wurde - vom Impressum bis zum Abschluss des Bestellprozesses - die Erfüllung der Informationspflichten überprüft.
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Existenzgründung und Unternehmensförderung
Im Mai wurde das Präsenz-Seminarangebot für Gründungsinteressierte auf ein digitales Format umgestellt. Im monatlichen Rhythmus fand das Online-Seminar Starthilfe für Existenzgründer als Basisinformation für Gründer statt. Zudem wurde ein Seminar zum Thema Wenn Zahlen sprechen – Unternehmensaufbau und -führung einfach erklärt angeboten. Aufgrund der positiven Rückmeldungen werden die Online-Formate im Bereich Gründung auch über Corona hinaus fortbestehen. …
In der bundesweiten IHK-Aktionswoche zur Unternehmensnachfolge vom 22. bis 25. Juni 2020 gaben Referenten in Online-Seminaren Unternehmern als auch potenziellen Käufern wichtige Hinweise zum Nachfolgeprozess. Im Anschluss daran wurde in individuellen telefonischen Gesprächen auf die unterschiedlichen Interessen und Bedürfnisse der Akteure im Rahmen des Generationenwechsels eingegangen.
In der Woche vom 16. bis 22. November nahm die IHK Kassel-Marburg an der bundesweiten Gründerwoche teil. Dort gab es zahlreiche, digitale Veranstaltungen rund um das Thema berufliche Selbstständigkeit. Gemeinsam mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie setzte auch die IHK unter dem Motto #GemeinsamGründen Impulse für Jungunternehmer in spe.
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Außenwirtschaft
Der Nordhessische Außenwirtschaftstag, der unter dem Titel Erfolgreich auf internationalen Messen und Geschäftsreisen: Chancen nutzen und Risiken vermeiden ursprünglich für den 18. März geplant war, wurde auf den 4. November verschoben. Aufgrund des Infektionsgeschehens im Herbst wandelte man die Veranstaltung unter dem veränderten Titel Erfolgreich Krisen bewältigen - Chancen nutzen und Risiken vermeiden schließlich in eine hybride Nordhessische Außenwirtschaftswoche um, die vom 2. bis zum 6. November stattfand. In diesem Rahmen standen Außenwirtschaftsexperten für kostenfreie, telefonische oder auch – unter Wahrung der Hygieneregeln - persönliche Informations- und Beratungsgespräche zu zahlreichen Themen bereit. Zudem boten Online-Vorträge und -Seminare Informationen und Handlungsempfehlungen, insbesondere auch im Hinblick auf die Corona-Krise. …
Das Online-Seminar China nach Corona: Update 2020, das die IHK Kassel-Marburg am 5. November gemeinsam mit der IHK Fulda veranstaltete, vermittelte Praxistipps für das Chinageschäft nach Corona. Es richtete sich an Unternehmen, die bereits wirtschaftliche Beziehungen mit China haben oder die Chancen in der Corona-Krise nutzen möchten, um ihr Geschäft mit der Volksrepublik aufzubauen.
In Zusammenarbeit mit der IHK Lahn-Dill initiierte die IHK Kassel-Marburg am 9. November das Online-Seminar Warenverkehr EU – Türkei. Dort wurde Basiswissen in Zollfragen, das der Schlüssel für ein erfolgreiches Türkeigeschäft ist, vermittelt.
Vom 23. bis 30. November nahm die IHK Kassel-Marburg an der Brexit Week der hessischen Industrie- und Handelskammern (IHKn) teil. Unter dem Motto Die Zeit verrinnt: Wie ist der Status-quo zum Brexit? ging es um die Frage, was genau Unternehmen in Nordhessen und dem Kreis Marburg nach Ende der Übergangsfrist ab dem 1. Januar 2021 im Geschäft mit dem Vereinigten Königreich erwartet. Folgende Online-Seminare wurden angeboten: Brexit 2.0: Endet mit der Übergangsphase auch die Odyssee?, Bye-Bye Personenfreizügigkeit?, Warenverkehr und Zollverfahren ab 1. Januar 2021, Vertragsgestaltung nach dem Brexit, Umsatzsteuerliche Änderungen in Großbritannien ab 2021, Zollverfahren und Lieferantenerklärungen ab 1. Januar 2021 sowie Produktrecht und gewerbliche Schutzrechte.
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IHK-Blitzumfragen | Die Stimme der Wirtschaft
Probleme, Ängste und Einschätzungen der regionalen Unternehmer
Die Auswirkungen des Corona-Virus auf die deutsche Wirtschaft waren bereits im März spürbar. Veranstaltungen, Messen und Reisen wurden abgesagt, Mitarbeiter in Quarantäne geschickt. Der Außenhandel, insbesondere mit China, geriet ins Stocken. Um die direkte Betroffenheit sowie Handlungsempfehlungen für Dienstleistungsangebote und Politikberatung abzuleiten, hat die IHK Kassel-Marburg an fünf DIHK-Blitzumfragen zur Corona-Krise und an einer HIHK-Blitzumfrage zur Nutzung der Soforthilfe und anderer Unterstützungsmaßnahmen teilgenommen. …
13. März | Blitzumfrage 1
An dieser ersten Blitzumfrage aller 79
Industrie- und Handelskammern unter mehr als 10.000
Betrieben aus allen Regionen und Branchen hatten sich aus
Nordhessen und dem Kreis Marburg mehr als 220 Unternehmen
beteiligt. Während bundesweit mehr als jedes zweite
Unternehmen bereits Auswirkungen auf seine Geschäfte
spürte, waren es im Bezirk der IHK Kassel-Marburg 45,6
Prozent. 39,7 Prozent der Unternehmer rechneten zu diesem
Zeitpunkt mit einem Umsatzrückgang für das laufende Jahr,
im bundesweiten Schnitt waren es 47,2 Prozent.
Die
ausführlichen Ergebnisse sowie die Auswertung der
DIHK-Umfrage für ganz Deutschland sind unter
www.ihk-kassel.de/corona_blitzumfrage1
zu finden.
30. März | Blitzumfrage 2
An der zweiten
Blitzumfrage nahmen insgesamt rund 270 Unternehmen aus dem
Bezirk der IHK Kassel-Marburg teil. Nun spürten bereits
etwa neun von zehn Betrieben (92,6 Prozent) die negativen
Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das eigene Geschäft.
Mehr als zwei Drittel der Unternehmer (68,2 Prozent)
berichteten von einer geringeren Nachfrage nach Produkten
und Dienstleistungen, annähernd die Hälfte (42,2 Prozent)
von Auftragsstornierungen und Stornierungen. Fast vier von
zehn Betrieben (37 Prozent) standen komplett oder zu
großen Teilen still. 42,2 Prozent kämpften mit
Liquiditätsengpässen. In Bezug auf die Personalsituation
wollten 62,8 Prozent der Befragten trotz der
Corona-Pandemie keine Anpassungen des Personalbestandes
vornehmen, 34,5 Prozent mussten hingegen Personal
abbauen.
Die ausführlichen Ergebnisse sind unter
www.ihk-kassel.de/corona_blitzumfrage2
zu finden. Die Auswertung der DIHK-Umfrage für ganz
Deutschland gibt es
hier.
23. April | Blitzumfrage des HIHK
Im Rahmen der Blitzumfrage der hessischen
IHKn zur Nutzung der Soforthilfe und anderer
Unterstützungsmaßnahmen antworteten landesweit knapp 920
Unternehmen, in Nordhessen und dem Kreis Marburg waren es
rund 115 Unternehmen. 76,3 Prozent der 115 Betriebe im
Bezirk der IHK Kassel-Marburg hatten zum Zeitpunkt der
Umfrage bereits die Corona-Soforthilfe des Landes Hessens
beantragt beziehungsweise beabsichtigten, diese zu
beantragen. 70,1 Prozent der regionalen Betriebe gaben an,
dass sie keine Probleme bei der Antragstellung hatten.
67,2 Prozent hatten bereits Geld erhalten. 55 Prozent
teilten mit, dass sie nur noch bis Ende Mai ohne Zuschüsse
und Förderungen unternehmerisch überleben könnten – bis
Ende Juni rechneten damit 85 Prozent.
Eine ausführlichere
Auswertung ist unter
www.ihk-kassel.de/corona_hihk-blitzumfrage
zu finden.
14. Mai 2020 | Blitzumfrage 3
Insgesamt antworteten 236 Unternehmer aus dem
Bezirk der IHK Kassel-Marburg. Stark vertreten war die
regionale Industrie mit 41 Betrieben. 11,1 Prozent der
Betriebe arbeiteten zu diesem Zeitpunkt bereits wieder in
oder über Vorkrisenauslastung. 34,1 Prozent rechneten
gemäß der Umfrage mit einer Rückkehr zur Normalität ihrer
Geschäfte im Jahresverlauf 2020, bis Ende 2021
prognostizieren dies 33,6 Prozent. Nur 9,3 Prozent gingen
von einem schlechteren Szenario aus. 11,9 Prozent der
befragten Unternehmen trauten sich keine Einschätzung zu.
Der IHK-Umfrage zufolge sahen 78,4 Prozent für das gesamte
Jahr einen Umsatzrückgang voraus. 44 Prozent der
Unternehmen setzten auf eine verstärkte Digitalisierung
und 24 Prozent planten, das Geschäftskonzept auf andere
Produkte und Kundengruppen umzustellen. Mit 65,4 Prozent
wollte die Mehrzahl der Unternehmen das aktuelle
Beschäftigungsniveau halten.
Die ausführlichen Ergebnisse
sind unter www.ihk-kassel.de/corona_blitzumfrage3 zu
finden. Die Auswertung des DIHK für ganz
Deutschland gibt es
hier.
3. Juli | Blitzumfrage 4
Insgesamt nahmen an der vierten Blitzumfrage
170 Unternehmen aus Nordhessen und dem Kreis Marburg teil.
Es zeigte sich zu diesem Zeitpunkt, dass die Wirtschaft
sich langsam von ihrem starken Einbruch der vergangenen
Monate erholte. 36,9 Prozent der Unternehmer im IHK-Bezirk
rechneten mit einer rückläufigen Geschäftsentwicklung,
40,6 Prozent mit einer gleichbleibenden Lage und immerhin
schon wieder 22,5 Prozent mit einer besseren
Geschäftslage. 15,7 Prozent der Unternehmen arbeiteten in
oder über der Vorkrisenauslastung. 12,6 Prozent vermuteten
eine Erholung noch im laufenden Jahr, 40,3 Prozent gingen
von einer Normalisierung im Verlauf des Jahres 2021 aus.
12 Prozent trauten sich keine Prognose zu. 19,5 Prozent
sahen eine Erholung erst nach 2021 beziehungsweise keine
Rückkehr zur Normalität.
Die ausführlichen Ergebnisse sind
unter
www.ihk-kassel.de/corona_blitzumfrage4
zu finden. Die Auswertung der
DIHK-Umfrage für ganz Deutschland
gibt es hier
24. November | Blitzumfrage 5
An der fünften Blitzumfrage nahmen insgesamt 406 Unternehmen aus dem IHK-Bezirk
teil. Die Ergebnisse zeigen, dass die Folgen der Corona-Pandemie für die
heimische Wirtschaft immer deutlicher und heftiger werden. Die Wirtschaft ist
von Normalität weit entfernt. Seit den vom 2. November geltenden Kontakt- und
Wirtschaftsbeschränkungen (Lockdown light) hat sich die Stimmungslage wieder
deutlich eingetrübt. Gastronomie, Reisegewerbe, Event-Branche und Dienstleister
wie Fitnessstudios sind besonders hart getroffen. Fast jedes dritte befragte
Unternehmen geht von Umsatzeinbrüchen zwischen 25 bis 50 Prozent aus. 20,7
Prozent rechnen mit Umsatzeinbrüchen von über 50 Prozent. Lediglich 19 Prozent
erwarten keine Auswirkungen beziehungsweise Umsatzsteigerungen. Stark
beeinflusst sind die geschäftlichen Abläufe: 51,9 Prozent klagen über weniger
Nachfrage. Bei 40,7 Prozent der Betriebe ist ein Stillstand beziehungsweise ein
Teilstillstand der Produktion oder des Geschäftes zu verzeichnen. 21,8 Prozent
berichten über Betriebsstörungen durch fehlende oder ausfallende Mitarbeiter
(Mehrfachnennungen möglich). Besonders stark betroffen sind die kleineren
Unternehmen mit bis zu 20 Beschäftigten. Die größeren Betriebe melden
vornehmlich logistische Engpässe und Mitarbeiterausfälle.
Die ausführlichen Ergebnisse für Nordhessen und den Kreis Marburg sind unter
www.ihk-kassel.de/corona_blitzumfrage5
zu finden. Die Auswertung der DIHK-Umfrage für ganz Deutschland gibt es
hier.
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Umdenken | Schub für Digitalisierung
Je digitaler, desto flexibler
und belastbarer in Krisenzeiten
Seit Beginn der Corona-Krise kämpfen Unternehmen gegen die teilweise existenziellen Folgen sinkender Umsätze. Viele sind gefordert, neue Wege zu gehen, um zu überleben. Digitalisierung bietet dabei große Chancen. Bei größeren Unternehmen in Deutschland hat die Pandemie zu einem Digitalisierungsschub geführt. 75 Prozent der Betriebe mit 100 oder mehr Mitarbeitern haben mehr in digitale Geräte, Technologien und Anwendungen investiert. Zu diesem Ergebnis kommt Bitkom Research in einer repräsentativen Umfrage unter 955 Unternehmen in Deutschland im Auftrag des IT-Dienstleisters Tata Consultancy Services (TCS). …
So gut wie kein Unternehmen (0,2 Prozent) gibt an, dass die Corona-Krise keinerlei Auswirkungen auf die Digitalisierung der eigenen Firma gehabt hat. Vier von zehn Unternehmen (40 Prozent) sagen, dass die Pandemie die Digitalisierung ihres Geschäftsmodells beschleunigt hat, also zu einer Veränderung des Angebots an Produkten und Dienstleistungen führt. Jeder vierte Betrieb (25 Prozent) hat das Tempo bei der Digitalisierung von Geschäftsprozessen erhöht. Mehr als jedes dritte Unternehmen (39 Prozent) erlebt, dass sich seit Ausbruch der Pandemie der Umgang der Mitarbeiter mit digitalen Technologien positiv verändert hat. „Die Pandemie hat deutlich gemacht, dass Digitalisierung für Unternehmen zwingend notwendig ist, um flexibel und belastbar zu bleiben“, sagt Kay Müller-Jones von TCS. „Unternehmen müssen heute digitale Technologien und digitale Geschäftsmodelle einführen – nicht erst irgendwann in der Zukunft. So können sie auch künftig schwierige Rahmenbedingungen besser meistern als noch im Analogen verhaftete Wettbewerber.“
Im Bezirk der IHK Kassel-Marburg haben viele Industrieunternehmen die Corona-Krise genutzt, um Digitalisierungsprozesse voran zu treiben. Entsprechend gingen während des ersten Lockdowns im März auch zahlreiche Anfragen zu den Digitalisierungs-Förderprogrammen des Landes und des Bundes bei der IHK ein. So gibt es die staatliche Unterstützung für Digitalisierungsmaßnahmen in Form eines Beratungszuschusses für KMU namens go-digital (Bund) und die RKW Beratungsförderung zur Digitalisierung (Land). Zuschüsse zu Digitalisierungsinvestitionen bieten Digital jetzt (Bund) und der Digi-Zuschuss Hessen. Distr@l (Land) fördert Machbarkeitsstudien, Produkt- und Prozessentwicklungen in Unternehmen, aber auch Technologietransfer-Projekte und Gründungen im Umfeld der Digitalisierung. Da Digitalisierungsvorhaben jedoch auch in vielen anderen Programmen förderfähig sind, können IHK-Mitarbeiter aus dem Bereich Innovation und Umwelt mit interessierten Unternehmen eine Strategie zur Finanzierung entwickeln.
Neben der Digitalisierung von Geschäftsprozessen war es in der Corona-Krise auch zwingend notwendig, die Arbeitsorganisation in den Unternehmen anzupassen, also das analoge Arbeiten vor Ort in alternative Formen zu überführen. „Hier zeigte sich, dass die Unternehmen, die sich bereits vor der Corona-Krise mit Themen wie mobilem Arbeiten befasst hatten, praktisch nur den Schalter umlegen mussten. Mitarbeiter, bei denen eine persönliche Anwesenheit im Betrieb nicht zwingend nötig war, bekamen im März die Anweisung, dauerhaft zu Hause zu arbeiten. Statt Präsens-Videokonferenz erfolgte die Kommunikation vorwiegend per Konferenz-App und per Telefon“, schildert Michael Dietzsch, Innovations- und Technologiereferent der IHK Kassel-Marburg. „Aber auch in den Unternehmen, die die erste Kontaktsperre im Frühjahr praktisch unvorbereitet traf, wurde mobiles Arbeiten von heute auf morgen möglich gemacht.“ Die Geschwindigkeit dieses Wandels sei enorm gewesen und ohne die Pandemie sicher sehr viel zögerlicher erfolgt, so Dietzsch.
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